Klimawandel: Fakten und Fiktion

Wissenschaftler der Universität Oxford beleuchten kritische Fragen und Fakten rund um den Klimawandel.

Die Menschen wollen häufig nicht wahrhaben, wie erdrückend die wissenschaftlichen Beweise für die Belastung des Planeten durch den Menschen sind. Um dies zu ändern, haben zwei Wissenschaftler der Universität Oxford eine Fibel zum Klimawandel geschrieben. 

„Vernünftige und intelligente Menschen fragen uns oft nach einem Referenzdokument, in dem sie Informationen finden, was über den Klimawandel bekannt ist und was nicht, darunter auch Erkenntnisse, die mitunter im Gegensatz zu den vorherrschenden Überzeugungen in der Gesellschaft stehen“, so die Wirtschaftsprofessorin Cameron Hepburn und der Wissenschaftler Moritz Schwartz.

In ihrem Beitrag, der von der Pictet-Gruppe gesponsert wurde und hier gelesen werden kann, beschäftigen sich die Autoren mit Fragen zu den Auswirkungen des Klimawandels – ob es vielleicht auch Vorteile gibt, wie gross der wahrscheinliche Schaden ist und ob der Mensch in der Lage ist, sich anzupassen. 

Sie nutzen wasserdichte Quellen, um die Frage zu klären, ob überhaupt ein Klimawandel stattfindet, ob der Mensch wirklich der Verursacher ist und ob der Klimawandel tatsächlich ein so grosses Problem darstellt.  

So haben sie zum Beispiel beim Thema der globalen Temperaturen alle verfügbaren Langzeit-Temperaturreihen aus Land- und Meeresdaten   herangezogen, um zu zeigen, dass sich ganz klar ein Aufwärtstrend bei der Erwärmung in den letzten einhundert Jahren feststellen lässt, unter Berücksichtigung saisonaler Faktoren (siehe nachfolgende Abbildung mit den Durchschnittstemperaturen). Ähnliche Nachweise können sie auch für die Konzentrationen von CO2 – einem der wichtigsten Treibhausgase – in der Atmosphäre liefern (siehe nachfolgende Abbildung zu CO2).

Darüber hinaus hat das Team von Cameron Hepburn an der Smith School of Enterprise and the Environment in Oxford gezeigt, dass – wenn nichts getan wird, um zu verhindern, dass sich der Klimawandel verschärft – die globale Wirtschaftsleistung bis Ende dieses Jahrhunderts nur halb so gross sein wird wie sie es ohne Erderwärmung sein könnte (vgl. dazu deren 2020 veröffentlichter Artikel „Climate Change and Emerging Markets after Covid-19“). Sie gehen auch davon aus, dass einige Schwellenländer, darunter Giganten wie Indien und Brasilien, mehr als 60% ihres potenziellen BIP einbüssen werden.

Hepburn und Schwartz beschäftigen sich weiter mit Fragen, wie und ob Lösungen für die Bewältigung der Krise vielleicht nutzlos, zu kostspielig oder unverhältnismässig sind. An dieser Stelle räumen sie ein, dass die Wissenschaft hier weniger belastbare Daten liefert. Nach ihrer Einschätzung überwiegt aber die Wahrscheinlichkeit, dass es sinnvoll ist, mehr statt weniger zu unternehmen, und dies eher jetzt als später.

Es gibt stichhaltige Beweise für den Klimawandel, aber die Menschen wissen nicht immer, wo sie diese finden. Hepburn und Schwartz haben eine klare und verständliche Fibel geschrieben, die alle Fakten und Erkenntnisse zu diesem Thema auf den Tisch legt.

Über

Mega

Mega möchte zur Diskussion darüber anregen und beitragen, wie wir eine besser funktionierende Wirtschaft und Gesellschaft gestalten können.

Megatrends sind starke sozioökonomische, ökologische und technologische Kräfte, die die Richtung vorgeben, in die sich unser Planet entwickelt. Die Digitalisierung der Wirtschaft, das rasante Wachstum der Städte und die Ausschöpfung der natürlichen Ressourcen der Erde sind nur einige Beispiele für strukturelle Trends, die die Art und Weise, wie Länder regiert, Unternehmen geführt und Leben gelebt werden, grundlegend verändern.

Photo of Mega

Mehr zu diesem thema