Mit seinen Arrangements aus Google Earth Satellitenbildern schafft der Künstler und Fotograf Mishka Henner eine atemberaubende Visualisierung des menschlichen Einflusses auf die natürliche Umwelt.
Henners Luftaufnahmen von Ölfeldern, Mastbetrieben und Windkraftanlagen zeigen mit forensischer Klarheit die physischen Auswirkungen der menschlichen Besessenheit von der Produktions- und Gewinnmaximierung.
Mastbetriebe
Nahezu jedes in den USA konsumierte Stück Rindfleisch ist in einem Mastbetrieb "verarbeitet" worden: einem Imperium aus Rinderpferchen und Futtertrögen, in dem bis zu 100.000 Rinder auf einmal die letzten drei bis sechs Monate ihres Lebens damit verbringen, von einer Futtermischung aus Mais, Protein-Futtermittelergänzungen und Antibiotika bis zu vier Kilogramm pro Tag zuzunehmen.
Auf diesen Farmen ist alles auf den maximalen Fleischertrag ausgelegt: von der Futtermischung für jedes Rind bis hin zur Breite der Abflusskanäle, über die der tierische Abfall in gigantische Lagunen geleitet wird.
Ölfeld
In manchen Teilen der Vereinigten Staaten hat der unstillbare Durst nach Öl die Landschaft bis zur Unkenntlichkeit verändert.
Künstliche Landmarken und Strukturen haben natürliche Landschaften verdrängt und verdeutlichen nun die vielschichtige Logik in der Infrastruktur hinter der Exploration, der Förderung und dem Transport von Öl.
Sie ähneln dem schwungvollen Pinselstrich abstrakter Expressionisten und sind das Produkt einer Industrie, die sich bemüht, einer nationalen und internationalen Verpflichtung nachzukommen.
Windkraftanlagen
Windkraftanlagen sind ein relativ neues Merkmal der amerikanischen Landschaft, doch ihre rasche Ausbreitung im ganzen Land ist zum Gegenstand von Kontroversen mit der ländlichen Bevölkerung geworden. Trotz all ihrer Fehler ist die Windenergie für Henner die Königsdisziplin des Ingenieurwesens, die eine unsichtbare aber konstante Ressource nutzt.